Zwei junge Männer hatten sich gleichzeitig in ein wunderschönes Mädchen verliebt. Das Mädchen konnte sich nicht entscheiden, wem von beiden sie ihr Herz schenken sollte. Der eine Mann war Sohn des reichsten Bauern des Dorfes, der andere lebte am Rande des Dorfes, wo er zusammen mit seiner Mutter ein armseliges Stückchen Land beackerte. Um sich nicht länger mit der Entscheidung zu quälen, rief das schöne Mädchen beide Männer zu sich unter die Dorflinde. „Wer von euch beiden mir morgen früh hier unter diesem Baum am deutlichsten seine Liebe beweist, dem will ich mein Herz schenken.“ Glücklich und voller Zuversicht ging der reiche Bauernsohn nach Hause und fing an, die wertvollsten Stücke aus seinem Besitz auf einen Wagen zu laden. Mit all seinem Reichtum würde er das schöne Mädchen beeindrucken, dachte er. Ganz anders der arme Junge. Völlig verzweifelt und ohne Hoffnung kletterte er in die Baumkrone, damit man seine Tränen nicht sehen konnte. In seiner Traurigkeit nahm er eine Schere aus seinem Gepäck und begann seinen Kummer in die Blätter zu schneiden. Blatt für Blatt schnitt er sie zu Herzen. Am nächsten Morgen hatten alle Blätter des Baumes eine Herzform. Als das Mädchen am nächsten Morgen zu dem Baum kam und dies sah, wusste sie: Wer so viel Liebe in sich trug, einen ganzen Baum in Herzen zu verwandeln, dessen Liebe musste echt und wirklich sein. Sie heiratete den armen Jungen, wurde glücklich und sie bekamen viele Kinder. Seither ist die Linde der Baum der wahren Liebe und trägt die Herzform noch heute in seinen Blättern und der Krone.

(Nicht nur) aus diesem Grund trägt die Lindenbaumschule ihren Namen und den Zusatz „Schule mit Herz“ Wir gehen liebevoll miteinander um. Das zeigen auch unsere Schulregeln.

(erzählt nach einer alten Legende, angelehnt an: „Waldfühlungen“ von Antje Neumann und Burkhardt Neumann, Ökotopia Verlag Münster, 12. Auflage, 2013)